Schwieriger, verstörender und irreführender hätten sich JA, PANIK den Einstieg in ihr Album nicht gestalten können. So sind sie halt, die Ösis. Denn weder handelt es sich bei „The taste and the money“ um ein englischsprachiges, noch um ein LoFi-Folkalbum. Hat man also den Opener, eine wahnsinnig uncoole Akustikversion des Titelsongs, überstanden, bieten einem JA, PANIK kraftvollen Gitarrenrock, irgendwo zwischen Punk, Brit-Pop und zerschrettertem Indiepop. Nicht selten meint man, die alten ROBOCOP KRAUS rauszuhören. Sänger Andreas Spechtl ist hysterisch, aber auch gefühlvoll genug, alle Fallen der deutschsprachigen Musik zu umschiffen. Alltagsthemen, Politik, aber auch Herzschmerz werden mit Witz und manch ungewohnter Formulierung behandelt, nicht immer genial, aber auch nicht zu platt, um sich ihrer schämen zu müssen. „Marathon“, „Ich bringe mich in Form“ und „Thomas sagt“ sind gelungene Beispiele für den Stil, den sich JA,PANIK zugelegt haben. „Quizshows“ mit seinem staubtrockenem Beat und pumpendem Bass, ist prädestiniert für jede Indie-Disco. So richtig scheppernden Punk gibt es in „Swing low, sweet“. 48 Sekunden lang, und alles ist gesagt. Manchmal muss man auch etwas genauer zuhören, um sich die Feinheiten zu erschließen, die so leicht schräge Songs wie z.B. „Chanson à boire“ zu bieten haben. Selbst einem Nordlicht bietet der charmante Text von „Wien, Du bist ein Taschenmesser“ genug, um es nicht als lokalkoloritisches Unikum überskippen zu müssen. Ob man es unbedingt nötig hat, englische Songs zu covern, ist fraglich. Gelungen ist die trashige, humorvolle Version von „Satellite of love“ (LOU REED) immerhin. „Mein Lieber“ kommt zur Mitte des Albums wieder im schrammeligen LoFi-Folk-Gewand. Ein augenzwinkernder, dem Hörvergnügen aber abträglicher Scherz. Auch „Roadmovie to…“ überzeugt nicht. Die noisige, hysterische Vollversion des Titelsongs bildet den, auch in diesem Arrangement nicht vollends überzeugenden Albumabschluss. JA, PANIK wollen keinen pickligen Befindlichkeitspop spielen (Bandzitat). Der Plan ist immerhin aufgegangen.