COOGANS BLUFF – Poncho Express

Rock. Mit all seinen Facetten. Da tauchen die verstaubten 60er auf, freuen sich auf ihre Nachfolger, die 70er, die dann wieder an die modernen Stoner übergeben und mit Bläsersequenzen überraschen. Das dritte Album von COOGANS BLUFF ist Funk, ist Blues, ist Rock´n´Roll, mit all den positiven wie negativen Seiten und Einflüssen. „You and me“ rockt mal eben im Vorbeigehen alles weg, was ihm im Weg steht, reißt den Hörer vom Stuhl und fordert seine Tanzbereitschaft, „Beefheart“ erinnert nicht nur vom Titel Herr an eben diesen Captain. Diese beiden gesangsintensiven Stücke werden von den drei Instrumentalnummern eingerahmt, die sich die Zeit lassen, alles Können der Musiker vorzustellen, was manchmal etwas zu ausgiebig geschieht und so dem „Poncho Express“ ein wenig den Punch raubt. Obwohl man sich in so manche US-Krimiserie der 70er hineinversetzt fühlt und fast schon den heißen Asphalt riecht („The dirt keeps the funk“), zu „Poncho express“ tanzen und träumen mag und letzteres durch „Afterwit is everbody´s wit“ noch verstärkt wird, denkt man hier doch des öfteren an die Endlosnummern der DOORS. COOGANS BLUFF zeigen, dass sie seit vielen Jahren mit von der Partie sind und geben ihr Können gerne und ausführlich preis. Manchmal etwas zu ausführlich. Ein Rockalbum, das so viel mehr ist als das. Und sicherlich so manchem Indie genauso wie dem Althippie gefällt. Eine zweite Nummer wie „You and me“, eine Instrumentalnummer weniger, und es wäre noch näher an ein „sehr gut“ herangekommen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.