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INDIGO JONES – 40 miles

Americana-geschwängerte Musik von einem in Manchester lebenden Australier? Falsch. Allerdings führt der Opener „Whirlpool of desire“ auch auf die falsche Fährte (die Pedal Steel halt und auch die Phrasierung). So Americana-durchtränkt erweist sich „40 miles“ dann nämlich nicht, eher dem Folk und Blues zugewandt und meilenweit (sic!) entfernt von etwaigen Manchester-Sounds. Scott Alexander, der den verregneten Norden Englands den sonnigen Stränden Australiens vorzieht, musiziert auch nicht alleine, nein, er ist lediglich Gründer und Vorstand von INDIGO JONES. Und der Vorteil, in Manchester zu wohnen, liegt darin, Bands wie ELBOW und I AM KLOOT quasi als Nachbarn zu haben. Die waren schließlich so angetan von der spröden Trockenheit und der akustischen Brillanz der Songs, dass sie INDIGO JONES prompt für ihr Label Skinny Dog angeheuert haben. Fast unbemerkt erscheint mit „40 miles“ nun schon ihr drittes Album. Neun Songs voll brüchiger Schönheit in etwas mehr als einer halben Stunde. Süßliche Streicher federn hier und da die schroffe Oberfläche ab. In „I don’t mind“ tragen sie gar alleine neben einem spärlichen Piano die sonor nasale Stimme Alexanders. Und mit „Unforgiven“ findet sich auch noch ein echtes Glanzstück auf dieser Platte.