Dass Postpunk und Punk ’N Roll gar nicht so weit auseinander liegen muss, wie der geneigte Hörer zunächst einmal denken mag, hat eigentlich ja schon der Herr Reis mit DRIVE LIKE JEHU, den HOT SNAKES und natürlich ROCKET FROM THE CRYPT bewiesen. Eine vergleichbare geniale Vermischung ist nun auch HERE COMES CONCLUSION geglückt, die mit ihrem Debüt erfolgreich nach neuen Ufern streben. Oben genannte Bands kann man hier als Kopie jedenfalls nicht heraushören. Stattdessen ist es vergleichbar mit dem ersten Besuch beim Inder: man bekommt ein Gericht vorgesetzt, das einem völlig fremd erscheint und alle bisherigen Essgewohnheiten über Bord wirft, und man rätselt, welche Zutaten in diesem Essen vorkommen mögen. Ein bisschen höre ich hier GROOP DOGDRILL und THUNDERBIRDS ARE NOW heraus, ein wenig auch ENGINE DOWN, etwas DIRTFARM und U.N.K.L.E., und auf die Gefahr hin, dass euch nur die Hälfte der genannten Bands etwas sagen mögen: das macht gar nichts. Denn im Grunde kann man sich die Musik von HERE COMES CONCLUSION eh besser selbst anhören als den Versuch einer Review zu lesen. Auch wenn nicht alle 13 Songs auf „Oh la la“ das gleiche Level halten, ändert das nichts daran, dass ich hier eine der aufregendsten Platten seit langem höre. Denn HERE COMES CONCLUSION fordern den Hörer aufgrund abwechslungsreicher Ideen und neuer stilistischen Ausrichtungen, während der Nervfaktor anderer bemühter Bands weitgehend ausbleibt. Etwas beweisen wollen sie sich und uns jedenfalls nicht, und das haben sie auch gar nicht nötig. Vielmehr ist man gespannt darauf, hinter das Geheimnis zu kommen, das sich noch hinter den ersten Hördurchläufen verbirgt. Ich höre das Album nun zum dritten Mal und bin auf dem besten Wege dahin. Oh la la…