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EVELINE – Alpha omega

Italien ist nicht nur Sonne und Berlusconi. Das beweisen EVELINE mit „Alpha omega“ recht eindeutig. Schon mit „To kaluza’s white quazar“ wird der Weg geebnet, der über acht Songs bis zu „Lunar 8“ über diverse Planeten und Gefühlswelten führt. Ein fast rezitativischer Gesang über monotonen, hypnotischen Drums und THE DOORS-mäßigen Klängen. EVELINE machen nicht nur um ihre Mitglieder, sondern auch um die Zielsetzung ihrer Musik ein Geheimnis. Hier ist nichts tanzbar, dennoch fesselnd, nichts stringent und dennoch hörbar.
Irgendwie wirkt „Alpha omega“ wie ein mit den Mitteln der 70er Jahre arrangiertes Industrialalbum, so dezent es musikalisch auch oft wirkt. Da steckt mehr dahinter, als man zunächst meint. Fast ist es so, als höre man die Kreissägen im Hintergrund mitklingen. Denn man erwartet sie dort.
Und immer wieder kommen einem die DOORS in den Kopf, nicht nur wegen der Hammondorgel oder der Rhythmik, auch textlich und gesanglich passen EVELINE hinter dieses Namensschild („Terrible n.1“). Wenn es auch nicht ganz an die fesselnde Stimme Jim Morrisons heranreicht.
EVELINE gelingt mit „Alpha omega“ ein Werk, das es schafft, für sich einzunehmen, ohne dabei wirklich zu wissen, wo es seinen Platz in den Schubladen des eigenen Musikdenkens hat. Ist das jetzt Gothic, ist das Psychedelic, ist das Rock? Nennen wir es einfach Musik. Und zwar interessante. Diese Reise zu den Sternen ist auch eine persönliche Reise wert, so man willig ist, sich von eingefahrenen Straßen zu entfernen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.