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DIE SKEPTIKER – Kein Weg zu weit

DIE SKEPTIKER sind mittlerweile auch schon jenseits der Dreißig angekommen – und das als Band. Das machen sie auch direkt mit dem ersten Track „Entschuldigung“ klar, denn „der Punk bleibt auch nicht ewig jung“. Ist ja einfach so, die Zeit lässt niemanden in Ruhe. Bevor sie sich dann endgültig in die Politik stürzen, trauern sie in „Immerfort“ der, in welcher Art auch immer, verflossenen Liebe hinterher und erinnern dabei musikalisch durchaus an FLIEHENDE STÜRME, wie überhaupt das gesamte Album etwas düsterer und fast schwermütiger geraten ist. Dies ist laut Bandaussage der weltpolitischen Gesamtlage geschuldet. Und der widmen sie sich in der Folge ausführlich, legen Finger in Wunden und scheuen dabei auch das ganz klare Wort nicht, so, wie man es von DIE SKEPTIKER kennt. Angefangen bei deutschen Waffenlieferungen, die häufig eine Fluchtursache sind. So beschäftigen sich DIE SKEPTIKER auf ihrem elften Album also nicht nur mit der Nabelschau, nein, insbesondere machen sie aufmerksam auf Probleme und ihre Ursachen. Diese können – so zeigt beispielsweise „1918“ – auch schon im Ersten Weltkrieg liegen. Dabei gelingt es der Berliner Band immer, nicht den erhobenen Zeigefinger, sonder eher den Mittelfinger gewinnbringend einzusetzen. Besonders erfreulich ist der Abdruck aller Texte im Digipack. Ein starkes Album nach fünf Jahren Pause.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.