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KIM WILDE – Here come the aliens

Damals, 1988 in Hamburg. Kurz vor meinem 15. Geburtstag, und ich war das erste Mal so richtig bewusst in der Stadt, musste natürlich auch in den bekanntesten Plattenladen, Michelle Records. Dort erstand ich dann als erstes wirklich selbst gekauftes Album die LP „Close“ von, eben, KIM WILDE. Nun sind 30 Jahre vergangen und die Pop-Ikone bringt ihr erstes Album seit sieben Jahren heraus. Der Opener „1969“, in dem auch die titelgebenden Zeilen vorkommen, zeigt direkt, dass die Dame nichts verlernt hat. Mit fast schon krachendem Rock eröffnet sie dieses Album, beweist dann mit „Pop don’t stop“, dass sie auch den Stadionrock mit Mitsingcharakter noch immer drauf hat wie kaum eine zweite. Überhaupt klingt „Here come the aliens“ sehr frisch, fast jugendlich, auch stimmlich braucht sich KIM WILDE vor niemandem zu verstecken, auch nicht vor ihrem alten Ich, was sie insbesondere bei „Solstice“ beweist. Eine interessante, teils packende Mischung aus good old Rock’n’Roll und süßem Pop wird uns hier geboten, perfekt in Szene gesetzt von ihrem Bruder Ricky. Passend zu dieser modernen Reminiszenz an die Achtziger Jahre wurde das Album in den RAK Studios in London aufgenommen, in denen KIM WILDE bereits ihre ersten Hits einspielte. Ein Album mit viel Erinnerungscharakter, das aber nicht nur für den verträumt-romantischen Rückblick taugt und nie anachronistisch wirkt. Ein gelungenes Comeback, wenn man dieses überstrapazierte Wort noch ein wenig mehr strapazieren darf. Und für mich ein Flashback in längst vergangene Tage, gleichzeitig ein Brückenschlag ins Jetzt.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.