Zu allererst muss folgendes klargestellt werden: DARWIN DEEZ ist kein Singer/Songwriter! DARWIN DEEZ ist eine Band. Natürlich, das kann irritieren, denn den einzigen, den man hört und sieht, ist Darwin (Smith) selbst.
Hat uns ihr selbstbetiteltes Debüt 2010 noch mit warmen Popsongs verwöhnt und verdorben, so wird uns auf „Songs for imaginative people“ erst mal ein ganzer Haufen von frickeligen und teils auch psychedelischem Liedgut um die Ohren gehauen. Ob uns das gefällt, muss jedoch erst mal abgewartet werden. In erster Linie ist der klare Sound unverkennbar, was man nach einem Debüt-Album auch nicht zwangsweise schafft und Darwin von vornherein schon einmal Hochachtung verdient. Jedoch – und das kann man nicht ändern – ist das neue Album erst mal mit einer großen Portion Gewöhnung behaftet. Darwin Smiths quasi-Sprechgesang bleibt zum Glück in gewohnter Mischung mit Melodien, Stimmungen werden in wütendem Gitarrengeschrammel oder sanften Drums verpackt (oder beides zugleich) und die Rhythmik bleibt als tragendes Element stets im Vordergrund. So ist „Alice“ ein hervorragendes Beispiel für die Symbiose aus allem, was DARWIN DEEZ in dieses Album hereingesteckt haben: eine ganze Menge Überraschung, ein bisschen Herzschmerz, aber vor allem Selbstbewusstsein. Und so schaffen es DARWIN DEEZ letztendlich, auch mit ihrem Zweitling zu überzeugen, zu erfreuen und zu beglücken.