Ist das schon Industrial, was uns BIG KAHOONA da zu Beginn ihres dritten, selbstbetitelten Albums mit „Whimsical allusions“ bieten? Erinnert werde ich jedenfalls mit diesem ersten Track, der allerdings ziemlich aus dem Album herausgehoben erscheint, an CURRENT 93s „In menstrual night“.
Von „A world apart“ an besinnen sich die fünf Münchner dann tatsächlich auf die psychedelischen Indiepfade, auf denen sie für den Rest des Albums wandeln werden. Recht interessant vermischen sie dabei die ausladenden Songs der 70er à la PINK FLOYD mit den zeitgemäßen Sounds etwa der KILLERS oder auch den poppigen Anteilen von BLOC PARTY. Ein Rockgerüst mit Drums, Gitarre und Bass stabilisiert dabei die Auswüchse in Richtung Postrock und Psychedelic mit Bläserunterstützung. Sehr sympathisch wirkt hierbei der dezente, unaufdringliche Gesang, der gerne auch mal mehrstimmig sein darf.
Leider beginnen die Songs sich nach fünf oder sechs von ihnen allzu sehr zu ähneln und zeigen nur noch wenig Abwechslungsreichtum, obwohl die Band dazu durchaus in der Lage erscheint. Um wirklich „Better than the best“ zu sein, fehlt jedenfalls noch ein gutes Stück Eigenständigkeit und Einfallsreichtum, trotzdem die zwölf Stücke auf „Big kahoona“ angenehm abgemischt sind und nach Livepräsenz klingen.
Ganz überraschend – und als Zeichen ihrer fraglos vorhandenen Fähigkeiten – ertönt dann aber doch mit „Lost in reverie“ ein kleines Zwischenspiel, das einem ein Lächeln abzugewinnen in der Lage ist und die Bläser in den Vordergrund treten lässt. Davon hätte man gern mehr gehabt. Stattdessen geht es dann mit PINK FLOYD meets die Nullerjahre weiter. Ein bisschen schade, auch wenn die Musik weiterhin ein gekonntes Songwriting verrät.
Durchaus etwas für Freunde des etwas skurrilen Indierock mit Psychedelic-Einflüssen. Ob sich BIG KAHOONA allerdings mit diesem Album wirklich neu erfunden haben, bleibt fraglich.