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ANTISCHALL – Glückskeks

 
Manchmal kommt man als Rezensent gar nicht drum herum, die im Infoschreiben mundfertig servierten Häppchen aufzugreifen. Denn angesichts des Openers „Angelika“ ist der Vergleich zwischen ANTISCHALL und ADAM ANGST einfach zu naheliegend, um ihn nicht in die CD-Besprechung einfließen zu lassen. Demzufolge bewegt sich das halbe Dutzend Lieder auf „Glückskeks“ zwischen den Polen Punk, Rock und Postcore, ohne dabei allzu lange auf einer Stelle zu verharren. Auffällig ist das häufige Zusammenspiel aus breitbeinigen Strophen und hymnischen Refrains, den der Fünfer aus Ulm nahezu perfekt beherrscht. Eine weitere Besonderheit, die ANTISCHALL von artverwandten Bands wie MARATHONMANN oder KMPFSPRT abhebt, ist zudem das Wechselspiel aus männlichem und weiblichem Gesang, das dem Spannungsbogen der Lieder zusätzlich guttut. Dass sie darüber hinaus auch noch ein Händchen für abstraktere Songstrukturen haben, zeigen sie im Rausschmeißer-Song „Wir sollten die Sonne verklagen“. Gute Voraussetzungen also, um in Zukunft auch überregional zu einer festen Größe heranzuwachsen.
 
 

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.