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KJELL BRAATEN – Ferd

 
„Ferd“ ist kein Rechtschreibfehler, vielmehr bedeutet dieses Wort so viel wie „Reise“. Und das trifft den Charakter dieses Albums ganz hervorragend. Einflüsse aus aller Welt kommen hier zusammen, um im Zusammenspiel ein starkes Bild, ein gemeinschaftsübergreifendes Werk zu bilden, das in seinem Ausdruck und seiner Vielfalt an DEAD CAN DANCE denken lässt. Vielleicht mit einem etwas nordischerem Einschlag. KJELL BRAATEN verbindet skandinavische Traditionen mit den Herkunftsländern der genutzten Instrumente und versucht sich so an einer Geschichte der Musik an sich. Das gelingt ihm auffällig gut. Mal fesselnd orientalisch, dann wieder leicht kriegerisch, um sich dann wiederum in tiefen Gefühlen zu verlieren. Immer sind die Tracks spannend, oft hypnotisch, immer grenzüberschreitend und oft treibend, nie rückwärtsgewandt, obwohl ihre Ursprünge in längst vergangenen Tagen liegen. Weltmusik ohne den leicht nervigen Anspruch, intellektuell klingen zu müssen, vielmehr konzentriert auf die Essenz der Musik, dabei nur im äußersten Fall auf die menschliche Stimme zurückgreifend. Faszinierend ist wohl das treffendste Wort, um „Ferd“ zu beschreiben. Ein Ausflug in die Welt, ganz ohne wirklich zu verreisen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.