46 SHORT – Just a liability

Kurze Geschichte vorweg: es war einmal vor nicht allzu langer Zeit, da betraten André und ich einen Plattenladen unseres Vertrauens in Hamburg. Vorher hatten wir uns den Tag mit Bier trinken an der Alster vertrieben, und die Reste der Palette Karlsquell trugen wir stilecht in einer Aldi-Tüte mit uns. Weiterhin Bier konsumierend erforschten wir die neusten Veröffentlichungen und stellten mit ein wenig Überraschung fest, dass wir doch glatt die selbe Platte erstanden hatte. Der Abend klang mit noch mehr Bier und lustigen Kurzen (ach, was konnte man noch saufen, als man jung war!) in Andrés Wohnung aus, und wirklich die ganze Zeit bis spät in die Nacht lief diese Platte. Und diese Platte war … nee eben nicht 46 SHORT. Das ganze passierte nämlich vor etlichen Jahren, als Drugstore in der Rutschbahn noch der beste Plattenladen in Hamburg war (schnüff, heul und so, warum musste er so früh von uns gehen?). Damals war es 98 MUTE mit dem Bruder des damals grade verstorbenen PENNYWISE Bassisten. Und genau an diese Band erinnern mich 46 SHORT sehr. Dass deren Namen auch noch sehr ähnlich sind, geht mir, ehrlich gesagt, erst jetzt beim Tippen auf (typisch Student!). Aber mal ernsthaft, 46 SHORT brezeln dem geneigten Hörer 14 Mal sehr geilen old school Punk (nicht Rock!) um die Ohren. Eingängig, aber nicht süß; hart, aber nicht metal und intelligent, aber nie mit dem erhobenen Zeigfinger! Sehr, sehr geil! Nicht ganz unähnlich alten CIRCLE JERKS und anderen Vertretern der Kalifornischen Punk High School. Genauso macht Punk Spaß und gleichzeitig gibt’s was fürs Hirn. Schade, dass ich ohne jegliches Artwork auskommen muss, so dass ich dazu rein gar nichts sagen kann. Wieso so lieblos mit den Promosachen? Dass ich zum Besprechen nur eine CD bekommen habe (also wirklich nur die CD ohne alles!), hat nicht gerade dazu beigetragen, meine Vorfreude zu steigern. Außerdem ging der Silberling doch glatt kurzfristig in meinem geordneten Chaos verloren. Mit Artwork wäre das nicht passiert.
Ach ja, passend zur einleitenden Geschichte endet die CD mit einer satten Kotzorgie über viele Minuten – jetzt weiß ich auch wieder, was am Saufen früher immer so hinderlich war!