So jung und doch schon durch BRIAN WILSON und TOM WAITS mit dem Gewinn der Singer/Songwriter-Competition geadelt, das ist AMBER RUBARTH. Dazu noch diese hübschen Augen, die einem vom Cover entgegen schauen. Dann fragt sich nur, ob die Musik diese Vorschusslorbeeren auch verdient. Sie verdient.
AMBER RUBARTH regiert mit ihrer Stimme auf „Good mystery“, lässt sich dezent, fast zurückhaltend begleiten, mal mit Gitarre, mal Drums, mal Xylophon, mal Cello, was halt gerade so herumsteht und sich nicht wehrt. Aber wer würde sich bei dieser zarten Musik und dieser Stimme auch schon wehren wollen? Trotzdem ist AMBER RUBARTH nicht zuckersüß und kuschelig, sondern kann auch anders, wie „Wish we’d gotten drunk“ zeigt. Überhaupt zeigt sie auf ihrem bereits 2009 in den USA erschienenen Zweitwerk eine bild- und abwechslungsreiche Sprache, die sie von den 08/15-Songwritern abhebt.
Was AMBER RUBARTH noch fehlt, ist dieses gewisse Etwas in den Arrangements, das einen sofort sagen lässt: „Ah, das ist AMBER RUBARTH.“ Noch wandelt sie zu eindeutig auf den Spuren der typischen Singer/Songwriterinnen irgendwo zwischen TRACY CHAPMAN, MISSY HIGGINS und AMIEL. Aber sie ist ja noch jung, da wird noch einiges kommen. Und Songs wie „The photographer“ zeigen, wohin die selbstständige Reise gehen kann.
„Good mystery“ ist ein wirklich schönes Female Fongwriter-Album, dem einzig noch ein bisschen Eigenständigkeit fehlt. Und die kommt sicher mit dem nächsten Album.
Ansonsten entschädigen eben diese schönen Augen auf dem Cover auch für einiges.