Was PACIFICUV auf „Weekends“ tun, hat Hand und Fuß. Wobei, man müsste wohl eher sagen: Hände und Füße. Denn hier trifft Elektropop auf Ambient, auf Noise, auf Shoegaze, auf Postrock. Und so weiter. Die Band, die das Zehnjährige schon lange hinter sich hat, kommt junggeblieben und interessant daher, mal farbenfroh-fröhlich, mal düster-depressiv, je nach Wochenendstimmung. Manchmal greifen sie etwas zu tief in die Effekt-Trickkiste und bringen so den Song um seine eigentliche Wirkung, dennoch lassen sie, wie es textlich auch die Absicht zu sein scheint, jeden trennungserprobten Hörer die letzte selbige vergessen. Und sowas wird in Nashville gemastert… PACIFICUV nehmen uns mit durch die Höhen und Tiefen eines Alles-Vergessen-Wochenendes, inklusive des sonntäglichen Katers. Die Band aus Athens schafft es mit ihrem jüngsten Longplayer, tiefe Stimmungen zu erzeugen und das Herz eines jeden (Pop-)Elektronikers höher schlagen zu lassen, egal ob dieser tanzen („Funny girl“) oder lieber träumen mag („Going home“). „Weekends“ ist ein Trip durch Wochenenden, wie wir sie alle schon erlebt haben, übersetzt in elektronische Klangschichten und mit den zugehörigen Texten versehen, die allerdings manchmal zu stark durch den Vocoder gezogen wurden. Aber insgesamt verbleibt der Eindruck eines wirklich interessanten retro-modernen Elektro-Pop-Albums. Bloß nicht die CD-Verpackung mit einer Pillenbox verwechseln, bitte.
PACIFICUV – Weekends
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:20. April 2012
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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