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ALPHAVILLE – Eternally yours

 
Wenn ich an ALPHAVILLE denke, dann muss ich immer auch an das Jahr 1992 denken, in dem ich meine Schwester in Berlin besuchte und wir gemeinsam mit Marian Gold in „Batman returns“ gingen. Zuvor saßen wir im Taxi, und natürlich lief „Forever young“ im Radio und Marian meinte nur: „Mach das bloß aus, ich war heute 12 Stunden im Studio und es ist nichts bei rumgekommen.“
Mittlerweile blicken ALPHAVILLE auf 40 Jahre Bandgeschichte zurück, und das feiern sie mit dem ganz großen Streich, putzen ihre Songs noch einmal mit Hilfe des Deutschen Filmorchesters Babelsberg auf Hochglanz – und das hat sich gelohnt. Die allesamt wohlbekannten Stücke erhalten eine völlig neue Dimension, wirken noch einmal ganz anders, ja, fast ganz neu. Zwar bleiben sie wiedererkennbar, dennoch überzeugen sie durch eine neue Tiefe, und der Frontmann begeistert auch weiterhin mit seiner Stimme, was nach all den Jahren nun wirklich nicht selbstverständlich ist.
Das Album beginnt sehr zurückhaltend mit „Dream machine“, was von dem wesentlich druckvolleren „Summer in Berlin“ gefolgt wird, bevor es dann bereits heißt „Big in Japan“. Und so geht von einem Höhepunkt zum anderen, Erinnerungen werden geweckt und wach gehalten, neue hinzugefügt. ALPHAVILLE zeigen, dass sie auch nach 40 Jahren in der Lage sind, absolut zu begeistern. Die Arrangements überzeugen sämtlich, und insbesondere Songs, die zuvor vielleicht auch etwas im Hintergrund standen (wie bspw. „Lassie come home“), erstrahlen in neuem Licht.
„Eternally yours“ ist nicht nur ein hervorragender Überblick über das Schaffen von ALPHAVILLE geworden, sondern ein eigenständiges, starkes und besonderes Album, das nicht nur Fans ein lange währendes Lächeln ins Gesicht zaubern sollte.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.