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ALL THE LUCK IN THE WORLD – A blind arcade

Bereits das Debütalbum von ALL THE LUCK IN THE WORLD ließ mit melancholischem Indiefolk, schöner Melodieführung und einer tollen Stimme aufhorchen. Insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass die drei Iren zu diesem Zeitpunkt das 20. Lebensjahr gerade mal erst erreicht hatten.
Inzwischen haben sie ihr Musikstudium abgeschlossen, sind nach Berlin gezogen und haben den Mut aufgebracht, nachdem das Debüt noch auf Haldern Recordings released wurde, ein eigenes Label zu gründen und das zweite Album selbst zu veröffentlichen. Dass dies eine falsche Entscheidung gewesen sein könnte, wage ich zu bezweifeln. Denn vergleicht man „A blind arcade“ mit dem unbetitelten Debüt, so hat man den Eindruck, dass es stilistisch zwar nahtlos daran anknüpft, allerdings wurden die Details so liebevoll ausgearbeitet, dass ihr zweites Album, Wortspiele zum Bandnamen hin oder her, tatsächlich wie das vertonte Glück der Welt klingt.
So findet man hier neben der einnehmenden Stimme von Neil Foot und dem bandmarkanten filigranen Gitarrenpicking den Einsatz diverser weiterer Instrumente von Streichern bis zur Harfe vor, die die Melancholie in den Songs nochmals unterstreicht, ohne dass man je den Eindruck hat, dass die Songs überladen wirken oder zu dick aufgetragen wurde. Eher im Gegenteil klingen die Songs von ALL THE LUCK IN THE WORLD nach wie vor ziemlich reduziert, so dass die Gesamtstimmung mehr an die KINGS OF CONVENIENCE, NICK DRAKE oder ANDY SHAUF erinnern lässt als an andere Neo-Folk-Bands, wo die Vielzahl der Instrumente gerne auch zur dramatischen Steigerung der Songs eingesetzt wird. Ein tolles in sich gekehrtes Album in traumwandlerischer Schönheit – entsprechend sind von der im April stattfindenden Tour bereits einige Shows ausverkauft.