Wo liegt denn bitte Kelkheim? Ah, Wikipedia verrät es, direkt bei Frankfurt. Hm, klingt allerdings so, als kämen VERLEN direkt aus der Nachbarschaft von JIMMY EAT WORLD. Seit zehn Jahren rocken sich die vier Jungs bereits durch Deutschlands Musikwelt und das tun sie verdammt noch mal überzeugend. Schon der Opener „Breakout“ zwingt auf die Tanzfläche, und einmal dort angekommen, lässt „Blood and gold for everyone“ nicht mehr los. Ob mit „Common common common“ dem Britpop gefrönt, mit „Facelift” gerockt oder mit „The bitter and the sweet“ eine Hymne erschaffen wird, die BLINK182 gerne geschrieben hätten – alles auf dem fünften Album der deutschen Indierocker funktioniert, geht ins Ohr, fühlt sich dort wohl und sorgt für Stimmung im Kopf. „Yeah yeah yeah yeah yeah!“… VERLEN sagen es ja selbst.
Schön, dass solche Alben nicht nur aus den USA oder Great Britain, sondern durchaus aus der deutschen Vorstadt kommen können. Ein Album zum zehnjährigen Jubiläum und zum niederknien. Mal unglaublich krachend und in-your-face („Tell me“), mal düster verlockend wie die DOORS („The end or the state of our world“), immer aber packend. Da ist man fast verführt, das abgenutzte Wort „schön“ zu verwenden… ich tue es jetzt einfach: schön.
Und besonders niedlich ist dann noch der handschriftliche Vermerk „Promo Exemplar“ auf der CD. Dafür noch einen halben Stern extra. Auf weitere zehn Jahre VERLEN.