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MINOR MOUNTAINEER – Our heads still and ablaze

Nachdem das letzte BRIGHT EYES-Album ja nun eher… „na ja“ war, erlebt man mit MINOR MOUNTAINEER aus Köln die Wiederauferstehung von Saddle Creek, leider ohne Saddle Creek. Ein wirklich prägnantes Songwriting, das nicht auf die althergebrachten Instrumentierungen verzichtet, sich aber auch für keine Überraschung zu schade ist und dadurch sehr viele Vergleichsschubladen auf und zu zieht. Mal Americana, mal Folk, mal Indie-Rock, was die Kölner anfassen, wird schön und setzt sich in kein gemachtes Nest, sondern stiehlt lieber von anderen Nestern, um ein eigenes, besseres zu bauen. Melancholisch, doch ohne Pathos, Dämmerstimmung, ohne Festlegung auf Morgen oder Abend. Und, das sei nochmals angemerkt, aus Deutschland.
MINOR MOUNTAINEER machen einfach schöne Musik mit schönen Melodien (manchmal etwas zu verspielten Gitarren) und überzeugendem Gesang, dem man als einziges Manko ab und an seine deutsche Herkunft im Englischen anmerkt. Vielleicht hätten sie es gelegentlich noch etwas mehr krachen lassen können, wie sie es etwa bei „Thundering bees“ andeuten.
„Our heads still and ablaze“, das durch das Coverartwork schon einen guten Hinweis auf die enthaltene Musik gibt, lohnt sich in jedem Fall zum Mehrmalshören und Chancegeben. Dann wirkt dieses Album immer mehr und tiefer. Auch, wenn der Vergleich zu ARCADE FIRE noch etwas verfrüht ist.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.