KOMPARSE lässt dir keine Zeit, erst einmal gemütlich und langsam ins Album zu starten. Nein, er legt sofort mit voller Power los, „Schokolade“ bricht durch die Stille und erobert dich. Gedanklich bin ich hier bei BOSSEs Debütalbum, das mich ähnlich schnell mitgerissen hat und das auch einige Gemeinsamkeiten aufweist. KOMPARSE legt Wert auf die Melodie, auf Klangfarben und Texte, die sich irgendwo zwischen oben Genannten, ENNO BUNGER, CLICKCLICKDECKER und NILS KOPPRUCH einfinden, um sich im Kopf festzusetzen. Das geht erschreckend schnell.
„Lieder über die Sehnsucht“ nimmt dich mit auf eine Reise durch deutschsprachige (Singer/Songwriter-)Musik, kann es aktuell, spielt aber auch mit älteren Einflüssen, erinnert öfter an die 2000er – all das in einem guten Sinne. „Es ist gut, dass du da bist“, sagt KOMPARSE in „Marlene“ – und das kann man genausogut über dieses Album sagen – und wer nicht spätestens bei „Klaus“ Tränen im Auge hat, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen. KOMPARSE bietet ein breites Spektrum an Songs, packt hier den Indiehammer aus, lässt uns da gemeinsam in der Seemannskneipe schunkeln und konzentriert sich dort dann wieder auf die eingängige Popnummer. Und jede neue Idee versteht es, auf ihre eigene Art zu begeistern.
Dieses Album entstand anders als die meisten anderen, quasi rückwärts. Vielleicht gibt ihm auch das genau dieses Besondere, das „Lieder über die Sehnsucht“ ausmacht. Ich kann euch nur empfehlen, es zu hören – und wenn ihr es hört, dann hört auch bitte auf die Texte. Seid euch sicher: es lohnt sich!