MONDO FUMATORE kommen aus Berlin. Und sie sind hip. Irgendwie jedenfalls. Das riecht nach Prenzelberg, Gallao und leuchtenden Apfellogos? Nein, irgendwie nicht. Vielmehr handelt es sich um eine jener Zusammenkünfte, denen man das Potenzial zutraut, die Landkarte vom Puls der Zeit selber mit zu kartografieren. Was man dazu braucht? Herrlich erfrischende Respektlosigkeit, die Fähigkeit, Dinge von ihren zugeschriebenen Bedeutungen zu trennen, gekoppelt mit der Gabe, es erneut, aber anders versuchen zu wollen.
Ganz in dieses Horn stießen jedenfalls die Rezensionen zum inzwischen fünfjährigen, viel beachteten Vorgängeralbum »Mondo fumatore« nicht zu Unrecht. Und auch »The hands« leuchtet in diesem Glanze, wenn auch vielleicht nicht mehr ganz so hell. Herrlich unbeschwert sind MONDO FUMATORE nach wie vor. So, als wäre Popkultur ein großer Spielwarenladen, in dem sich zwei Kinder austoben, die absolut kein Problem darin sehen, Malefiz mit dem Gameboy zu koppeln. Das Wort „bemüht“ hat hier keinen Platz. Allenfalls wird es im Vorbeifahren mit einem gleichgültigen Schulterzucken bedacht.
Passt ins Bild, dass sich da J. Mascis persönlich nicht zu schade war, bei dem hitverdächtigen „Yeah yeah yeah“ an der Gitarre mitzutollen.
Sonst noch mit darf, was rumpelt und plukker machen kann. Hinten sitzen hinter getönten Scheiben die Harmonien, die ab und zu mal kurz das Fenster runtermachen, um zu zeigen, wie Lässigkeit geschrieben wird.
Irgendwo zwischen schweißnassen Unterhemden in der Garage, nerdigen Hornbrillen, schlichter Pop-Ästhetik und gut sitzendem Seitenscheitel wird hier jeder ein bisschen belohnt, der sich die Zeit nimmt mitzufahren. Und Leute, die sowieso nicht soviel Wert auf Bezeichnungen dieser Art legen, vielleicht sogar richtig.
Und trotzdem: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier jemand bei 85 Prozent stehen geblieben ist – oder bei 115.