THEA KLAR lädt uns alle ein, mit ihr gemeinsam auf den Beginn ihrer Therapie zu warten. Aus dem gemeinsamen Warten wird dann jedoch schnell schon das erste Therapiegespräch, wenn auch recht einseitig, da nur von ihr geführt, ohne dass wir antworten können. Dennoch hilft auch schon dieses Zuhören dabei, die eigenen Tiefpunkte zu ergründen, den eigenen Umgang damit zu reflektieren – und auch beim Sammeln von Ideen, wie wir das vielleicht ändern oder verbessern könnten.
Hierfür sorgt alleine schon der Titel „Welt verstehen“. Wäre das nicht der Traum von uns allen? Gerade in der jetzigen, so seltsamen, irgendwie bösartigen Zeit, in der wir leben. Leider hat natürlich auch THEA KLAR nicht die Weltformel gefunden und wirklich die Welt in Gänze verstanden – aber vielleicht wäre dies auch doch eher … langweilig? „Wir bewerten nicht, nein, wir verstehen einander.“ Das sollten wir uns doch alle sehr viel mehr als Lebensgrundsatz auferlegen, als Ziel, das es zu erreichen gilt, um eine etwas bessere Welt zu schaffen, als die, die in „Es ist vorbei“ beschrieben wird.
Musikalisch bietet uns die EP „Willkommen im Wartezimmer zu meiner Therapie“ abwechslungsreiche Singer/Songwriter-Musik zwischen Pop, Indie und ein bisschen chilligem Elektro. Hierbei gelingt es THEA KLAR, textlich und inhaltlich zu überzeugen, ihrer Stimme gelingt das (bei mir) nicht zu 100%, aber das soll dem insgesamt guten Eindruck keinen Abbruch tun.