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IN BALANCE – 18

Also wirklich, man kann es auch übertreiben mit den Achtziger-Anspielungen in der Presseinfo. Denn, ganz ehrlich, flippig ist doch ein Wort, mit dem alle U25er nichts mehr anfangen können, oder? Dazu noch galaktisch, kosmisch, schräg etc. und schon meint man, in einem verstaubten Lexikon der Jugendsprache gelandet zu sein. Nun ja. Hören wir mal in die Musik hinein, in das also, was uns die Info als „Heavy Popmusik“ definiert. Es fällt nicht schwer, den Bezug zu den Achtzigern zu finden und nachzuvollziehen, so sehr werden hier die Synthies malträtiert, die Gitarrenwände aufgebaut und die Stimme in ERASUREeske Höhen gepitcht (jedenfalls macht es den Eindruck). Heraus kommt ein seltsames Konglomerat aus Stilrichtungen, ein Mischmasch aus EBM, Pop, Wave, Synthiepop und und und, dem es nie so recht gelingen will, sich aus der Umklammerung der stilistischen Vorgaben zu befreien und eigenständig zu werden. Zig Bandnamen schwirren im Kopf umher, IN BALANCE klingen wie der Bastard von HIM und PLACEBO, den beide nach der Geburt zur Adoption freigegeben haben. Es ist irgendwie weder Fisch noch Fleisch, was wir auf „18“ hören. Gute Momente gepaart mit viel Leerlauf.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.