Den Ansatz, den BLUTIGE KNIE auf ihrer Debüt-LP verfolgen, finde ich durchaus interessant: Lediglich als Schlagzeug & Gitarren-Duo legen die Berliner eine Mischung aus Blues-, Stoner- und Kraut-Rock auf´s Parkett und würzen diese obendrein mit Texten in Muttersprache. Und vor allem diese Texte sind es, die es mir angetan haben, den Stücke wie „Wanne voller Geld“, „Sind nicht Weltmeister“ oder „Was der Barkeeper wirklich denkt“ sind pfiffig, kritisch und ironisch gleichermaßen. Was die Musik hingegen betrifft, empfinde ich die meisten Lieder auf „Mucker, Booker, Wichtigtuer“ als zu zäh und sperrig. Wenn ein überschaubares Riff-Arsenal mit beachtenswerter Ausdauer durch eine Fuzzbox gejagt wird, finde ich das die ersten Minuten zwar noch ganz okay, aber irgendwann kapituliert dann doch meine Aufmerksamkeitsspanne. Sehr cool empfinde ich jedoch den Song „In Berlin“, der im Vergleich zum Rest der Platte etwas lebhafter daherkommt und glatt als Reminiszenz an den Deutschpunk der frühen 80er Jahre durchgehen könnte. Mit mehreren Beiträgen dieses Kalibers hätten mich BLUTIGE KNIE wahrscheinlich gehabt, aber so reicht es nur zu einem Platz im oberen Mittelfeld.