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BURNING LADY – The human condition

Schon das erste Album von BURNING LADY fand ich verdammt gut. Ihr rotzig-melodischer Punkrock mit Frauengesang erinnerte mich positiv an Bands wie DEADLINE, APC oder SCATTERGUN und die Scheibe der Franzosen hat hier schon so manche Runde gedreht. Aber mit „The human condition“ schafft es die Band doch tatsächlich, ihren Vorgänger mühelos zu übertreffen. Dies ist in erster Linie dem Songwriting zuzuschreiben, denn hier hat eine deutliche Weiterentwicklung stattgefunden. BURNING LADY räumen den Instrumenten nun mehr Platz ein und schaffen somit eine gewisse Dynamik, ohne dabei das Ziel, knackige Punk-Songs abzuliefern, aus den Augen zu verlieren. Bereits das instrumentale Intro verdeutlicht diese Entwicklung. Darüber hinaus fällt das neue Werk generell abwechslungsreicher aus: Ob „Right-thinking Punks“ mit seinem melancholischen Einschlag oder „Natural (un)justice“ mit herausfordernden Hardcore-Shouts – hier werden unterschiedliche Grundstimmungen transportiert, die sich zu einem eindrucksvollen Gesamtwerk zusammen fügen. Auch Hammond-Orgel und Reggae-Parts wie in „Cheerful pessimist“ wirken keineswegs deplatziert. Trotz allem büßt „The human condition“ keineswegs an Energie ein. Im Gegenteil: Nicht zuletzt aufgrund der perfekt austarierten Produktion haben die 12 Lieder genügend Druck, um den einen oder anderen Begeisterungssturm im Wasserglas auszulösen. Bleibt nur die Frage, wie BURNING LADY das Ergebnis bei ihrem nächsten Album noch toppen wollen. Aber das ist ja zum Glück nicht mein Problem…

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.