Seit 2001 geistern Gerüchte durch die Presse/Internet, Dave Grohl (Multiinstrumentalist, Ex-NIRVANA, FOO FIGHTERS, u.a.) stellt ein All-Star Metal Projekt zusammen und versucht den 80er Jahre Metal seiner Lieblings-Metal-Bands im 21. Jahrhundert in Form eines Albums Tribute zu zollen. Nun ist es endlich soweit.
Die Erwartungen waren unendlich hoch, aber ich wage zu bezweifeln, dass irgendjemand von dieser Scheibe enttäuscht sein wird.
12 Songs wurden von 10 unterschiedlichen Sängern eingesungen. Dave schrieb die Songs, spielte sie ein und verschickte die Tapes an die betreffenden Musiker. Cronos (VENOM) veredelt mit seiner Stimme den Opener „centuries of sin“. Der Song ist pures Dynamit und fast schon zu gut für VENOM. Max Cavalera (Ex-SEPULTURA, SOULFLY) schreit auf „red war“ wie zu guten „arise / chaos a.d.“ Zeiten. Alles, was mir dazu einfällt, ist, Max, lös SOULFLY auf und kehr zu SEPULTURA zurück! Hier stimmt einfach alles, ein gnadenloser Death/Thrash Metal Song (erinnert ein wenig an „territory“ von SEPULTURA’s „choas a.d.“ anno 1993).
Natürlich darf Lemmy von MOTÖRHEAD nicht fehlen. In gewohnter Manier singt er „shake your blood“, ein typischer dreckiger MOTÖRHEAD- Rocker, der keinen Fan seines bisherigen Schaffens enttäuschen dürfte.
Weitere Höhepunkte sind „ice cold man“ (Lee Dorrian, CATHEDRAL, Ex-NAPALM DEATH), genialer Doom Metal mit viel Atmosphäre, „my tortured soul” gesungen von Eric Wagner (TROUBLE), „the emerald law“ (Wino, OBSESSED, ST. VITUS, SPIRIT CARAVAN, PLACE OF SKULLS u.a.). Zu letztgenanntem Song wird es ein Video geben, bei dem Wino auch den Bass bedienen wird.
Die übrigen Songs werden von Mike Dean (CORROSION OF CONFORMITY), Kurt Brecht (D.R.I., sprang für Tom Araya von SLAYER ein), Tom G. Warrior (CELTIC FROST, APOLLYON SUN), Snake (VOIVOD) und King Diamond (MERCYFUL FATE, KING DIAMOND) gesungen.
Bewundernswert ist, dass Dave Grohl es geschafft hat, eine Menge authentischer Songs zu schreiben, die allesamt so klingen als seien es Eigenkompositionen der beteiligten Musiker und nicht das Werk eines anderen. Nichts wirkt gekünstelt, das Niveau ist durchweg hoch und die Produktion klingt mehr als amtlich. Das Coverartwork und der Schriftzug selbst wirken wie eine Hommage an VOIVOD. Hier ist einfach alles 80er Jahre mäßig.
Vielleicht bewirkt diese Scheibe sogar, dass sich einige der jüngeren Fans für die Bands der beteiligten Musiker interessieren. Da gibt es sicher das eine oder andere interessante Album aus der Vergangenheit zu erkunden.