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HEIMATT – The greatest story

Eingängig ist das, was HEIMATT machen, fraglos. Die Melodien und Gesangslinien gehen schnell in den Kopf und prägen sich problemlos ein. Das ist aber gleichzeitig auch ein Nachteil, gelingt es der dänischen Band um Magnus Grilstad dabei nicht, sich von Vergleichbarkeiten zu befreien und auf selbstständigen Füßen zu stehen, deren Schuhe nicht aus 80er-Hooks und Keyboardlinien hergestellt wurden. Denn allzu sehr denkt man bei „The greatest story“ an die Pop-Ikonen jenes Jahrzehnts. Dabei ist dieses Indie-Album keinesfalls schlecht, bitte nicht falsch verstehen! Es lässt nur eine gewisse Eigenständigkeit vermissen, die besondere, sprühende Idee, die einen endgültig aufhorchen und das sanfte Bad des unkonzentrierten Zuhörens verlassen lässt. Irgendwo zwischen TEARS FOR FEARS, SPANDAU BALLET und WALL OF VOODOO spielt sich das Ganze ab und findet für mich in „Cynical“ den absoluten Höhepunkt. Hier zeigt die Band, wo sie eigentlich besser aufgehoben wäre: In seltsam-obskuren Sound-Landschaften, die sich dennoch auf fesselnde Melodien zurückführen lassen.  Wenn HEIMATT ruhiger werden, zeigen sie die andere Stärke, das geduldige Ausharren, ohne Hektik und mit dem richtigen Gespür für den Moment. Ein Album, das irgendwie zwischen den Gefühlen schwanken lässt. Und das macht es durchaus spannend.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.