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ZEN MOTHER – Millenial garbage preach

 
Ein kleines bisschen kommt die Erinnerung an FIELDS OF THE NEPHILIM zu ihren frühen Zeiten auf, wenn „Henri Matisse“ erklingt, der Opener von „Millenial garbage preach“, so elegisch entwickelt sich dieser Song, bis er dann doch die Electro-Abzweigung nimmt und nach kühlem, luftigen Wave klingt. Später dann schleppt sich auf positive Art, wenn so etwas vorstellbar ist, der Schlaf mit „Sleep“ in den Raum, schaut sich um und fällt sich selbst alsdann wieder zum Opfer – nicht, ohne noch einen letzten Drumschlag hören zu lassen.
ZEN MOTHER machen es sich und den Hörer:innen nicht leicht. Sie sägen, sie biegen, sie krachen, sie schreien, sie jauchzen, sie malträtieren und pflegen – alles in nur einem Song. Hier gibt es keine Grenzen, wummert mal der mechatronische Industrial, erstrahlt dann wieder die Sonne des Gitarrenwaves, durchschneidet als nächstes ein EBM-Beat die Luft, die sich zudem noch mit einem Stimmgewirr anfüllt, wie es psychedelischer kaum sein kann. ZEN MOTHER lassen nichts aus, nutzen jede Idee zur Weiterentwicklung, scheuen keine Herausforderung und keine Gegenwehr, hier wird aufs Wildeste ausprobiert. Genannt sei hier nur als Untermauerung der Song „The Pharmacy“, der so unstrukturiert und vertrackt daher kommt, dass es nicht leicht ist, ihm zu folgen, man es aber dennoch gerne möchte.
Ein mehr als spannendes Album.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.