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RIOT FOR CANDY – In den besten Familien

Drei Jungs aus dem Oldenburger Münsterland machen sympathischen deutschsprachigen Indierock, der deutlich an die Hamburger Indieszene (HERRENMAGAZIN, JUNGES GLUECK, BOSSE) aber auch andere deutschsprachige Indiegrößen (JANKA, ANAJO) erinnert. Und dies sicherlich mit Absicht.
Das Trio macht auf der EP somit also nichts wirklich Neues. Aber das machen sie gut. Musikalisch gut aufeinander abgestimmt, merkt man ihnen den Spaß am gemeinsamen Spiel auf „In den besten Familien“ deutlich an. Fabian Langers Stimmer erinnert mal an Axel Bosse, mal an JANKA, seine Texte sind eindeutig, beschäftigen sich zumeist mit den kleinen und großen Problemen des Lebens, unterlegt mit stets passender Instrumentierung, die vom zarten Keyboard bis zur vollen Bandbesetzung reicht, wie der Text von melancholisch bis kämpferisch reicht.
Ab und an wird man an Textzeilen anderer Musiker (genannt sei hier nur Marcus Wiebusch) erinnert, was nicht immer als Zufall abzutun ist. Dies tut der Wirkung von RIOT FOR CANDY allerdings keinen Abbruch, die zwischen Pop und Rock changierenden Songs können auf jeden Fall packen.
Auf dem ersten richtigen Full-time-Album sollte allerdings etwas mehr Eigenes passieren, das sich nicht nur an Vorbildern orientiert, sondern den Mut zur Entwicklung zeigt. Die drei Jungs aus Göttingen haben das mit Sicherheit drauf. Bis dahin macht „In den besten Familien“ wirklich Spaß und lässt auf mehr hoffen. Reinhören sollte jeder, der sich mit Bands wie den oben genannten mehr als nur arrangieren kann…
Anspieltipps: „Hinter jedem deiner Sätze“, „Verdun“

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.