Das Album der Franzosen legt mit einem hypnotischen Schlagzeug los, dass der Schriftzug JOY DIVISION sich sofort im Hirn manifestiert. Der leicht robotoide Gesang, der dann beim Opener folgt, sich hin und wieder aber doch zu Höherem berufen fühlt, kann diesen extrem starken Start leider nicht durchhalten. Die Gitarren, die sich dem Klangbild anpassen, tun ihr Möglichstes, um die Stimmung aufrechtzuerhalten, doch der Stimme will dies einfach nicht komplett gelingen, sie wirkt wie ein verirrter Reisender. „So sorry“, um direkt mal den Titel des zweiten Songs sinnvoll einzubauen.
„Thousand shadows“ will sich nicht entscheiden, will lieber ein Hybrid bleiben, sich keiner Seite so recht zugehörig fühlen. Die Instrumente gehen den Wave-Weg, der Gesang orientiert sich lieber am kalten Neonlicht. Die strahlenden Momente hat das Album, wenn es sich auf die instrumentalen Anteile stürzt und ihnen den Raum gibt, sich zu entfalten. Hier schaffen es die Gitarren dann durchaus, die Sonne aufgehen zu lassen – und zwischendurch kommen Gedanken an die frühen SIMPLE MINDS auf.
Ein unschlüssiges Album, das auch mich unschlüssig zurücklässt, in der Zwischenwelt von „Find ich geil!“ bis „Oh, nein, nicht so!“. Seltsam faszinierend.