Es gibt sie noch, die Alben, die mit einer O-Ton-Aufnahme beginnen, mit Stimmen, die durcheinander sprechen und sofort eine bestimmte Atmosphäre schaffen. Irgendwie schon fast romantisch, wie SASU ihr Debüt beginnen. Düster-romantisch geht es dann weiter auf dem selbstbetitelten Album der Band aus Frankfurt am Main. Ein bisschen Wavenote im Postpunk, gemischt mit Indie- und Alternative-Würze. Der Sound ist klar und schneidend, manchmal scheinen etwas zu viele Höhen in die Abmischung geraten zu sein, was zusätzliche Spitzen bedeutet, die sich in das Gehör bohren.
„Bad gloom“ dann wiederum kommt eher als Britpop-Variante daher, erinnert stark an die Anfänge dieses Jahrtausends und kracht durch alle Wände. „Trouble haunt me“ dagegen lässt wieder mehr Neofolk-Anleihen heraushören, wirkt wie eine schnellere Version von DEATH IN JUNE. Insgesamt ist „Sasu“ ein ziemlich gut gelungener Erstling, der anzudeuten vermag, dass hinter SASU noch mehr Kraft darauf wartet, entfesselt zu werden und sich den Hörer:innen an die Ohren zu werfen, die Arme weit ausgebreitet. Wäre schön, wenn wir sie ebenso empfangen würden.