Walter, Walter, war es mal wieder an der Zeit? Scheinbar, denn der niemals rastlose Walter Schreifels hat wieder eine neue Band, zählt noch irgendeiner mit? Ist aber auch egal, denn auch dieses Mal hat er es wieder geschafft, etwas Eigenes zu kreieren.
WALKING CONCERT sind vielleicht das positivste und fröhlichste, das er je gemacht hat. Ein wenig Folk, ein wenig Rock, ein wenig Pop. Immer geradeaus und doch nie langweilig und abgedroschen in den Melodien. „Run to be born“, aber niemals auf dem direkten Weg. Ein schiefer Akkord hier, eine verquerte Melodie da, kleine Besonderheiten lassen das Album aus der Masse der Veröffentlichungen hervorstechen. Leider ist der Gesang an manchen Stellen ein wenig zu hoch und anstrengend und erinnert dann ein wenig an Jonah’s ONELINEDRAWING. Aber selbst dann wirkt das Album immer noch wild und rastlos, fast so, als wolle man mit aller Macht den Stillstand vermeiden, die Energie verbrauchen und immer weiter machen.
„Run to be born“ ist eine der CDs, mit der man einfach nichts falsch machen kann. Wer nur passive Berieselung will – bitte, kaufen! Wer eine CD möchte, die mehr als zwei Wochen haltbar ist und die auch nach zehn Jahren noch schick im Regal aussieht, obwohl man sie ca. 1.000 Mal gehört hat, bitte, kaufen! Nur wer denkt, dass Hardcore regiert, der sollte die Finger von dem Album lassen.