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VS. ANTELOPE – s/t

Man erinnert sich an die Zeiten, als Feedback, Übersteuerungen und schlechte Aufnahmen noch gleichbedeutend mit authentischer Musik waren. Aber das ist nun vorbei! VS. ANTELOPE klingen angenehm nach Proberaum und doch nicht scheiße. Danke dafür!
Trotzdem denkt man an Flanellhemden und Grunge. VS. ANTELOPE sind irgendwo dazwischen, fast schon brav an einigen Stellen. Nachdem ich am Anfang noch gedacht hatte, dass hier und da ruhig ein wenig mehr Energie in die Stimmen gehen sollte, denke ich nach fast zwei Monaten: nein, eben nicht. Es ist so stimmig und so angenehm und eben nicht Emo, nicht Hardcore, nicht irgendwas, sondern einfach nur echt. Es braucht nicht viel Schnickschnack, es braucht keine übertriebenen Effekte.
Allerdings haben VS. ANTELOPE meiner Meinung nach zu schnell ein ganzes Album gemacht. Mit einer Fünf-Song-EP hätten sie für positive Stimmen gesorgt, so bleibt bei einigen der Songs ein wenig Langeweile und der Finger auf „Skip“, wohingegen ein „Forgotten way“ so großartig ist, dass man nie wieder aufhören möchte, es zu hören – und das, obwohl es eher die Ballade des Albums ist, inklusive Gitarrensolo.
VS. ANTELOPE zählen sicherlich zu den unspannenderen Bands dieser Welt, wenn man es rein musikalisch betrachtet. Aber genau das ist auch ihre Stärke. Angenehm zu sein, ohne zur Hintergrundmusik degradiert zu werden. Und natürlich: das hier sind alte Hase, die niemandem mehr etwas beweisen müssen. Genau so klingt es.