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VIOLENT FEMMES – Hotel Last Resort

„Please don’t sing another chorus!“ heißt es direkt im Opener von „Hotel Last Resort“ und man denkt sich nur: „Nix da, singt bloß den nächsten auch wieder!“ Die VIOLENT FEMMES sind zurück, und es fühlt sich endlich wieder gut an. Dieses Album klingt nach dem Schmutz der Straße, den verrückten Ideen, die auf dem betrunkenen Heimweg am Straßenrand entwickelt werden, während man an der letzten Flasche nippend auf den Kumpel wartet, der sich gerade mal in die Büsche verzogen hat. Es klingt nach diesen großartigen, mitreißenden, verschrobenen, ausrastenden, wahnsinnigen Folksongs, die uns die VIOLENT FEMMES immer so lieb gemacht haben. Dabei gehen sie auch immer noch ins Tanzbein, in die Stimmbänder (denn der Humor ist einfach unübertroffen), nicht zuletzt in die Seele. Nach dem etwas seltsamen „We can do anything“ haben sich die FEMMES endlich wieder dort eingefunden, wo sie sich auskennen und hingehören: In den Wahnsinn des Folk-Punk mit all seinen ausgeflippten Seiten und Anwandlungen. Dass dies nach 36 Jahren Bandgeschichte noch so einfach möglich ist, lässt einen dann schon ziemlich staunend und perplex mit offenem Mund zurück. Hier ist die Band einfach am besten, auch wenn es verständlich ist, dass man sich mal in anderen Gefilden ausprobieren möchte. Aber „Hotel Last Resort“ haut einen endlich wieder richtig um, verjüngt und verzückt den Hörer. Wenn die Musik im letzten Rückzugsort so gut ist, mache ich mir keine Sorgen. Die VIOLENT FEMMES sind zurück – und sie sind wieder die VIOLENT FEMMES. Hurra!

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.