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VAIN – On the line

„Was, die gibt es noch???“ war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging, als ich die Promo in Händen hielt. Zwar haben VAIN immer mal wieder ein Album veröffentlicht, Sänger Davy Vain zudem auch ein Solo-Album, aber irgendwie sind sie dennoch in Vergessenheit geraten. Lag wohl daran, dass die Qualität ihrer Platten im Laufe der Jahre abgenommen hat und es einfach zu viele gute neue Bands gibt. Fakt ist jedoch, dass VAIN mit ihrem Debüt „No respect“ aus dem Jahre 1989 einen Sleazerock-Klassiker abgeliefert hatten.
Was bei „On the line“ gleich auffällt, ist, dass VAIN nicht mehr so dreckig, sondern eher ruhiger agieren. Schließlich ist man auch keine 19 mehr. Die Platte ist schon seit ca. einem halben Jahr in den Staaten und über die Homepage von Mr. Vain erhältlich und wird nun in Europa über Locomotive-Records veröffentlicht. Das Album hat durchaus Klasse, allerdings dauert es einfach zu lange! Mit einer Spielzeit von knapp fünfzig Minuten ist das Songmaterial einfach zu monoton und diverse Songs müssten einfach kürzer sein. Alle fünfminütigen Tracks sollten gut eine Minute kürzer sein, um nicht zu langweiligen. Vor allem die gutklassige Ballade „turn to sand“, die mir ansonstigen wirklich gut gefällt, ist mit sieben Minuten viel zu lang – hier hätten auch vier Minuten gereicht! Außer dieses Kritikpunktes gefällt mir die Scheibe aber durchaus gut. Davy hat einfach eine schmissige Stimme mit hohem Widererkennungswert. Klasse-Songs wie der Starter „running on empty“ (typischer VAIN Sleaze-Rocker), der düstere Titelsong oder auch der Midtempo-Rocker „slave“ wissen zu gefallen. Wer kein Problem damit hat, dass nahezu das gesamte Material im gemäßigten Tempo gehalten wird, und auf Sleaze-Rock steht, sollte „On the line“ nicht verpassen, gibt es doch nicht mehr viele „richtige“ Vertreter dieser Richtung. Fans von BACKYARD BABIES und Konsorten können ebenfalls ein Ohr riskieren!