CASHLESS – Living between the lines

Eines kann man dem neuen Album von CASHLESS definitiv nicht unterstellen: Nämlich dass es eintönig ist. Vielmehr wird hier so ziemlich alles durch den Wolf gedreht, was sich im großen Punkrockzirkus in den letzten Jahren bewährt hat. Von schmissigen Singalong-Streetpunk-Hymnen über Melodic-Punk-Perlen bis hin zum obligatorischen Akustik-Stück. Und mit „Nichts ist egal“ ist sogar ein deutschsprachiger Song vertreten, bei dem Ex-ZSK-Goldkehlchen Joshi der Band sein Organ leiht. Manche mögen nun rumnörgeln, die Band hätte keinen eigenen Stil und fischt aus Verlegenheit in den verschiedenen Gewässern herum, jedoch steht eine derartige Argumentation auf recht wackligen Beinen. Denn sämtliche Songs rocken! CASHLESS verstehen es einfach, coole Punkrocksongs zu schreiben und haben das Zusammenschustern eines Konsensalbums gewiss nicht nötig. Vielmehr versuchen die Süddeutschen, die Grenzen zwischen den verschiedenen Stilen aufzuheben und sich nicht selbst unnötig einzuschränken. So ist „Living between the lines“ ein äußerst solides Album geworden, und ich bin mir sicher, dass die Band vor allem auch live ein sprichwörtliches Feuerwerk abbrennen kann. Unbedingt mal antesten!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.