Holla! Die gibt’s noch, dachte ich mir, als ich den Promo-Letter durchsah. Damit hätte wohl niemand mehr gerechnet. „Pycho fantasy“ ist das vierte Album in 21 Jahren Bandgeschichte und das erste seit 13 Jahren. Mastermind Tom Galley hat – neben der Produktion – die Songs in Zusammenarbeit mit Lee Small geschrieben. Verschrieben hat man sich dem Hardrock, der 2006 etwas moderner klingt, was dem Bandsound gut zu Gesicht steht. Man darf jetzt jedoch keine Samples und elektronischen Schnickschnack erwarten, sondern etwas tiefer gestimmte Gitarren und eine modernere Produktion, die einfach zeitgemäß klingt. Wie schon auf den Vorgängeralben hat man unter anderem wieder „the voice of rock“ Glenn Hughes mit ins Boot geholt, allerdings nur für drei Songs. Andere Sänger sind Tony Martin, Keith Murrell, Lee Small, Matt Morton und Joy Strachan. Das von Tony Martin gesungene, melodisch harte „chemical suicide“ gefällt mir besser als alles, was auf dem letzten Solo-Album des Meisters zu finden war. Leider ist im CD-Booklet nicht angegeben, wer welchen Track eingesungen hat. Das hätte nicht geschadet. Ansonsten ist es gut aufgemacht und die Lyrics sind abgedruckt worden, was heutzutage ja nicht mehr selbstverständlich ist. Am besten gefallen mir die von Mr. Hughes eingesungen Nummern „keep on running“ und „higher“. „Killing for the thrill“ erinnert mich vom Grundrhythmus stark an den Beitrag von Jimmy Page auf dem Godzilla Soundtrack! Ansonsten ein abwechslungsreicher und guter Song. Nachdem ich die CD inzwischen über zehnmal habe rotieren lassen, fällt mir doch auf, das viele Gesangslinien klingen, als wären sie eigens für Glenn Hughes geschrieben worden. Das fällt besonders stark beim Opener „sunrise“ auf.
Ein gutes Comeback! Hoffen wir, dass wir nicht wieder über eine Dekade warten müssen, bis das nächste Album erscheint.