SHIRLEY HOLMES lassen sich vielleicht am Besten als eine Schnittmenge aus JENNIFER ROSTOCK und den frühen WIR SIND HELDEN beschreiben. Eine bunte Mischung aus Rock, Elektro-Pop, NDW und aufgekratztem Frauen-Gesang. Man möchte fast sagen, sie klingen wie eine typische moderne Festival-Band, die zwar einerseits im Publikum eine wilde Party entfacht, dabei allerdings einen Tick zu durchkalkuliert und vorhersehbar klingt, als dass man sie längerfristig in Erinnerung behält. Das ist insofern schade, da das Trio aus Berlin zwischen den Zeilen eine gute Dosis Ironie und Tiefgang durchschimmern lässt. Nicht umsonst gibt es in „Total digital“ ein Feature von SOOKEE zu hören, die ja zu den Aushängeschildern der politisch-emanzipatorischen HipHop-Szene gehört. Dennoch bleibt das Problem, dass die Inhalte im tanzwütigen Gesamtkonzept von SHIRLEY HOLMES ein wenig untergehen, was den grundsätzlich positiven Gesamteindruck leider ein wenig verwässert.
SHIRLEY HOLMES – Schnelle Nummern
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:31. Mai 2017
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.