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THE WOMBATS – A guide to love, loss and desperation

Die WOMBATS habe ich ja eher zufällig kennengelernt. Dass ihr Konzert im Rahmen des einjährigen „Motorbooty-Live“-Jubiläums ausverkauft sein würde, konnte man zwar erahnen, schließlich war der Eintrittspreis mit 4€ äußerst günstig bemessen, dass die Meute aber vor allem für die drei Jungs aus Liverpool angetreten war, überraschte mich doch sehr. Ich hätte es eher auf die BLOOD RED SHOES zurückgeführt, die zusammen mit ihnen auftraten und ja nicht mal einen Monat vorher nebenan im Docks die großen MAXIMO PARK supporteten. Glücklicherweise habe ich es irgendwie reingeschafft und bin trotz der Müdigkeit nicht sofort nach den BLOOD RED SHOES abgezischt, die unerwartet als erstes spielten. Naja, mal kurz bei den WOMBATS reinschauen, dann aber wirklich los! Dachte ich mir so…
Denn was das Trio nach dem ungewöhnlichen, aber bereits eine erste Aufmerksamkeit erhaschenden A capella-Opener „Tales of girls, boys and marsupials“ zündete, war schier unglaublich: Eine Stunde an Energie und Party, und anscheinend kannte die Menge bereits alle Songs auswendig. Wie kann das sein, wenn das Debüt noch nicht mal erschienen ist? Ich erfuhr, dass immerhin schon einige EPs vorlagen, konnte aber trotz allem nur staunen, wie die Menge die Band abfeierte und wie auch ich mich dabei erwischte, nicht für den Bruchteil einer Sekunde gelangweilt zu sein. Songs, die schmissiger nicht sein können, und aufgrund des nach vorne preschenden Basses auch ordentlich Drive in den Schuhen haben. Aber das Spannendste und Markanteste an den WOMBATS scheint der ausgefeilt arrangierte, bis zu drei Stimmen umfassende Gesang zu sein, der sie von allen möglichen Referenzen positiv abhebt. Um dem interessierten Leser trotzdem eine kurze Einschätzung zur Musik mitzugeben: die WOMBATS klingen wie die perfekte Mischung aus WEEZER, MAXIMO PARK, THE CRIBS und den PRESIDENTS OF THE U.S.A.
Leider kann die Energie des Konzertes nicht eins zu eins auf dem Album wiedergegeben werden, und wie man an den Referenzen erkennen mag, lassen sich die WOMBATS auch nicht in jeder Stimmungslage hören, da die allzu positive Energie durchaus anstrengen kann. Nichtsdestotrotz ein vorzügliches Album, um sich an die eigene Jugend zu erinnern und sich die Freunde zum Vorglühen wieder herbeizuwünschen. Und beim nächsten Konzert bin ich ganz sicher wieder mit dabei!