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GAS – Neue Zeit

Endlich mal eine Platte, die ich guten Gewissens richtig verreißen kann, weil sie wirklich fürchterlich ist. Und das kann ich auch ganz unabhängig vom persönlichen Musikgeschmack machen, da hier wahrscheinlich weder ein Gothic-, noch ein Hardcore-, Punk-, Emo-, Rock-, Pop- oder was auch immer für ein Fan widersprechen würde. Los geht’s mit dem gesamten Artwork (selbst wenn keine Werbung auf der Innenseite des Booklets abgedruckt wäre), den unprofessionellen Bandfotos und weiter mit den Texten, die sich wie eine Aneinanderreihung belangloser Lebensweisheiten lesen („Du bist dran, den Weg zu gehen, du kannst gewinnen, wenn du willst, es liegt an dir, den Sinn zu verstehen, nichts muss so bleiben, wie es ist, …“) und die man in Gedichtform nicht mal seinem Tagebuch anvertrauen würde („Fragen, die mich quälen, Antworten, die mir fehlen, Gefühle, die nie wieder mehr vergehen, Du wirst mir fehlen, mir fehlen“).
Musikalisch wird das alles im belanglosen Midtempo-Bereich dargeboten, entgegen der Geschwindigkeit aber produktionstechnisch ordentlich auf dicke Hose gemacht. Vergleichsbands? Zum Glück kenne ich nicht viele in diesem Bereich, OOMPH!, HERZER und SCHWEISSER können aber meiner Erinnerung nach zur groben Kategorisierung herhalten. Bisweilen schimmert auch noch ein wenig Neue Deutsche Welle durch, bei dem Song „Du bist nicht hier“ konnte man sogleich Ex-Promi FRL. MENKE für die Backing Vocals heranziehen. Aber ob sich DAVID BOWIE am Ende wirklich über eine deutschrockige Version von „Heroes“ freuen würde, wage ich doch arg zu bezweifeln.