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THE UP ESCALATOR – Trying on the world for measure

Hier wagt eine Band den ganz großen Pop. Nicht den schnöden Radio- oder Stadion-Pop, sondern den konstruierten, hakenschlagenden, den naheliegenden Harmoniewechsel vermeidenden Pop, wie ihn anno dunnemals z.B. PREFAB SPROUT zur Perfektion brachten. Es wäre unfair, das selbstproduzierte Debüt des Berliner Quartetts mit den Hohepriestern des Genres zu vergleichen. Doch wer sich so weit aus der Deckung wagt, mit Pathos und ziemlich süßlichen Zutaten hantiert, der sollte vorsichtig sein. Handwerklich, gerade was auch die Stimme von Frontman John Tamenna angeht, bewegt man sich auf hohem Niveau. Alleine die großen Melodien, wie sie z.B. ein RICHARD ASHCROFT beherrscht, fehlen hier oder werden nicht zwingend auf den Punkt gebracht. Etwas mehr Mut zur Geradlinigkeit und eine Prise mehr Rock würden den Songs gut tun. Potential ist allemal vorhanden. Wer gerne ein paar Hördurchgänge mit seinen CDs verbringt, eher unter dem Kopfhörer lauscht als auf dem Dancefloor und sich von Pathos nicht abschrecken lässt, sollte ruhig mal beim Scheibendealer seines Vertrauens ein Ohr riskieren.