Album Nummer drei des Engländers mit dem so unwiderstehlichen Akzent. Die Geschichte des ewigen Underdogs Mike Skinner geht weiter und knüpft im Grunde nahtlos an das letzte Album „A grand don´t come for free“ an.
„This time i`m drying my eyes and the fucking nose bleeds“ heißt es gleich im ersten Stück, und wir bekommen eine ungefähre Vorstellung, wohin es in den folgenden 35 Minuten gehen wird.
Zumindest inhaltlich hat sich einiges geändert, in erster Linie beschäftigen sich die neuen Stücke mit den zum Teil sehr befremdlichen Früchten des eigenen Erfolges. Nebst der damit verbundenen Fallen wie Drogen, Alkohol oder dem Umgang mit dem lieben Geld, von dem man in den vergangenen Jahren ja doch so einiges, wie viel genau weiß man nicht, angesammelt hat. Dieses Gefühl, dass irgendwie alles eine Nummer zu groß im Sinne von nicht passend ist, vermittelt schon das gelungene Cover-Foto.
Musikalisch bietet das neue Werk in erster Linie Bekanntes, etwas weniger vielseitig als zuletzt, es klingt dafür aber in sich sehr viel geschlossener, konzentrierter. Auf das nötigste reduzierte Beats und Samples, nie zu glatt zusammengefügt, bilden die Basis, zu denen Skinner seine mal nachdenklichen, mal humorigen, immer jedoch intelligenten und scharfsinnigen Beobachtungen seiner Welt zum besten gibt.
Versuche, das singend zu tun, wie im oben zitierten „Dry your eyes“ vom letzten Album gibt es hier nicht, vielmehr hat Skinner sein Sprechen wie nie in den Vordergrund gestellt. Und zu erzählen hat er wieder eine ganze Menge, zum Bespiel, dass es recht leicht ist, an Mädchen heranzukommen, wenn man berühmt ist. Möchte man jedoch eines kennenlernen, das ebenfalls berühmt ist, fühlt es sich wieder an wie früher „When you wasn´t famous“. Luxusprobleme, in diesem Fall aber weniger ein Problem als vielmehr die reine Feststellung dieser Tatsache. Und der Rahmen, um darin eine eigene Affäre mit einem Sternchen zu verarbeiten.
Etwas schwächer als der gemeine Rest fällt „Never went to church“ aus, welches von einer Pianofigur begleitet wird, die man schon aus ungefähr 26 Beatles-Songs zu kennen glaubt. Alles in allem aber ein rundes Album, das Spaß macht und zeigt, dass Mike Skinner zurecht dort steht, wo er ist. Er selbst wird sich schon auch noch dran gewöhnen. Und dass Feuerzeuge vor den Strechhölzern erfunden wurden, hatte ich in der Tat vorher nicht gewusst.