JUNK PILE – Ein Viertelton unterm A

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JUNK PILE überraschen, aber mal so richtig!!! Markenzeichen: Im positiven Sinne komische Intros mit anschließendem mächtigen Geknüppel, auf das entweder schnelles Punkgeschrubbe à la PROPAGANDHI und LAGWAGON, poppiger Punk wie GREEN DAY oder druckvolles, metalartiges Gitarrendesaster folgt. Auch unvorhergesehene, leise Parts sind immer gerne genommen, die manchmal einen Hauch von TOOL haben. Auf jeden Fall kann man sich nur selten sicher sein, was als nächstes passiert. Sie machen sich außerdem einen Spaß daraus, jedes Klischee aus Metal, Punk und Emo aufzugreifen, zu verwursten um dann auf irgendeine Art und Weise etwas Neues zu schaffen. Ausgefallen sind noch dazu ihre Arrangements, die sie mit vielen unkonventionellen Breaks, Zwischenspielen und rhythmischen Figuren in kleine Perlen verwandeln und die aufgegriffenen Klischees nicht abgelutscht klingen lassen. Abgerundet werden die Songs durch guten Backgroundgesang, sowie kleinen kreativen Spielereien.
Nach positiver Kritik muss ich auch noch ein paar Kleinigkeiten anmerken: Zum einen klingt alles soundtechnisch noch nicht ganz rund, was wahrscheinlich an der kompletten Eigenproduktion der Platte liegt; die aber ansonsten schon ziemlich gut gelungen ist. Zum anderen finde ich den Gesang an manchen Stellen nicht sehr gelungen, vielleicht auch Geschmackssache. Insgesamt ist die Scheibe sehr wild und rough. Sie ist auf jeden Fall mit viel Liebe eingespielt worden und drückt.
Jetzt aber genug. Ich hoffe, dass JUNK PILE irgendwann mal hier in der Hansestadt spielen und live genauso klingen. CDs gibt´s, soweit ich das verstanden habe, über die Homepage für einen fairen Preis.