SNOERD – Zähltage

*Plock* Dieses Geräusch stammte vom Schnalzen meiner Zunge, als ich zum ersten Mal dieses Album von SNOERD gehört habe. Die noch relativ frische Band aus Hannover haut mich mit ihrem emotionsvollen und zugleich energiegeladenen Punkrock auf Anhieb aus den Socken. Vergleichbar mit DUESENJAEGER, BITUME oder MUFF POTTER spielen sich SNOERD kraftvoll durch die elf Songs des Albums und reihen sich somit nahtlos in die Reihe „moderner“ deutschsprachiger Punkrockbands ein, die den Blick über den Tellerrand des eng gesteckten Szene-Ghettos nicht scheuen. Songs wie „Sollte jemand fragen“ oder das Stück „Und selbst?“ mit seinem LEATHERFACE-artigen Melodieteppich trage ich nun bereits seit einigen Tagen als Ohrwürmer mit mir herum, und sie sollten unbedingt auch in euren Gehörgängen ein kuscheliges Plätzchen angeboten bekommen. Und wer eine CD mit einem „Bud Spencer & Terence Hill“-Intro eröffnet, hat sowieso schon gewonnen…
Die Labels „Elfenart“ und „Kidnap Music“ haben mit SNOERD wieder einmal einen guten Riecher für außergewöhnliche Newcomer-Bands bewiesen und haben auch bei der Gestaltung der CD in Form eines Digi-Packs mit achtseitigem Leporello-Booklet keine Kosten und Mühen gescheut. Scheiß auf VW-Aktien, wer sein Geld sinnvoll investieren möchte, sollte sich diesen Tonträger zulegen!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.