Fünf Minuten benötigt der Titeltrack, der auch gleichzeitig das Album eröffnet, um richtig in Fahrt zu kommen. Bis dahin ist er ein einziges, langes (aber nie -weiliges) Intro, das immer wieder ausbrechen möchte, es aber nicht darf. Thomas Pronai, der mit THE NEW MOURNING (btw. Glückwunsch zum gelungenen Wortspiel!) schon wieder eine neue Band am Start hat, bleibt auch bei dieser bei den eher dezent gesetzten Akzenten, verzichtet auf Brimborium und setzt auf die Kraft des Songs und seiner Bestandteile. So dürfen hier mal die Instrumente klirren und sich austoben, als hätten sie sich heimlich aus einem THE DOORS-Song geschlichen („I lost my faith in you“), dann wieder klingt THE NEW MOURNING so klar und strukturiert wie ein 80er-Jahre-Wave-Song („Apotropaic“), der sich in neue Gefilde vorwagt. Pronai beweist, dass er das Zeug dazu hat, Songs zu schreiben, die sich ins Hirn ritzen.
„My darkest friend“ könnte ohne Probleme als Soundtrack für ein Roadmovie herhalten, „The Change“ wiederum die Tanzfläche füllen. „When the lights fades“ ist lange nicht so düster, wie Band- und Albumname vermuten ließen. Vielmehr finden wir hier acht Songs, die das Zeug dazu haben, sich länger in die eigene Playlist zu spielen, jeder auf seine eigene Art.