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THE MATCHES – Decomposer

„What we know ‘bout sex, learned from alcohol…“ Naja, ich weiss immer noch nicht, was ich davon halten soll. So klingt es jedenfalls aus den Boxen, wenn der Semi-Opener „Drive“ aus den Boxen erklingt. Die Rede ist von der neuesten Veröffentlichung von THE MATCHES, die mit „Decomposer“ bereits ihr zweites Epitaph-Output vorlegen. Ich muss ehrlich sagen, dass der Song mich jedes Mal umhaut, denn der Refrain ist echt erste Sahne – aber anscheinend bin ich jenseits der Zielgruppe, die auf diesen Song anspringen soll, wenn man sich die Lyrics antut. Die Trucker- oder Army-Cap wird gegen einen Zylinder ausgetauscht, und man schwimmt mit dem Trend. Eines ist jetzt wohl amtlich: das neue Ding ist leicht düster angehauchter NewWave-Pop-Punk.
2003 haben (womöglich) AFI mit „Sing the sorrow“ den Startschuss gelegt und spätestens seit PANIC! AT THE DISCO, die bei den diesjährigen Music Awards kräftig abgeräumt haben, ist der Weg frei für das neueste Ding auf dem Markt. Man kann PANIC! AT THE DISCO ja nicht vorwerfen, sie können keine Songs schreiben. Sofern sie sie selbst schreiben… Nicht nur soundtechnisch reihen sich THE MATCHES wunderbar ein. Die haben sich direkt neun verschiedene Produzenten mit ins Boot geholt, die mehr oder weniger auch am Songwriting beteiligt waren. Die Liste der Produzenten liest sich wie ein Garantiebeleg zum Punkrock: RANCID-Legende und PINK-Produzent Tim Armstrong, Ex-BLINK182-Schönling Mark Hoppus, GOLDFINGER-Frontmann John Feldmann und, last but not least, Mr. Brett Gurewitz persönlich haben ihre kreative Ader in die Songs mit einfließen lassen. Und dann gibt es da noch Miles Hurwitz, Manager der Band und an jedem einzelnen Song beteiligt. Kann man in so einem Fall noch von einer Band sprechen? Ich vermeide bewusst das Wort „Casting“, aber so weit wird es hoffentlich nie kommen.
Eigentlich sollte ich als objektiver Betrachter auch eine objektive Meinung bilden. Die Songs funktionieren größtenteils, und ein paar haben echte Hit-Qualitäten. Andere sind teilweise zu überladen mit Effekten und NewWave-Einflüssen und machen „Decomposer“ teilweise zu einer echt nervigen Angelegenheit. Aber neben PANIC! AT THE DISCO und THE USED fühlen sich THE MATCHES wohl und auch in der örtlichen Diskothek kann bald zu „Drive“ oder „Papercut skin“ getanzt werden. Nur nicht von mir…