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THE LAW – A measure of wealth

Dass die Godfathers of Musikbeschreibung vom NME wöchentlich einen Hypefrosch aufblasen und steigen lassen, ist ein alter Hut. Wir anspruchsvollen, intelligenten und geschmacksautarken Festländer zucken oft zurück, reagieren abweisend und tun so dem einen oder anderen tatsächlich vielversprechenden Newcomer Unrecht. Auch THE LAW haben so ihre liebe Mühe, dieser Falle auszuweichen. Deshalb ergreifen wir die Gelegenheit und leisten Hilfestellung dabei. Auf ihrem Debüt „A measure of wealth“ machen die vier Lads aus Dundee so ziemlich alles richtig. Natürlich wird hier das Britpop-Rad nicht neu erfunden, und natürlich ist ein OASIS-Einfluss nicht zu leugnen, aber wer zwei Brüder in der Band hat, darf das, zumal man auch weit davon entfernt ist, eine bloße Kopie darzustellen. Vielmehr hat man sich sehr selbstbewusst eine Nische zwischen dem OASIS-Debüt „Definitely maybe“, „Outta sight/outta mind“ von THE DATSUNS und der melodischen Schlurfigkeit eines BADLY DRAWN BOYs geschaffen. Allgegenwärtige Gitarren und die energische Rhythmsection treiben vom ersten Moment an das Album nach vorne. „Don’t stop, believe“ ist ein schicker Einsteiger, wird aber gleich vom ersten Highlight das Albums abgelöst. „The chase“ strahlt die rohe Energie des bereits angesprochenen OASIS-Debüts aus und wäre eine Zier für jede Alternativradiostation. In die gleiche Qualitätskerbe schlagen „Still got friday to go“ und „Vertical feeling“. Garniert werden diese Albumhits mit viel flottem Britpop („Local boy lost“, „Man in the moon“, „Television satellite“, „City boys, city girls“). In „Strings (for you and me)“ hat sich gar die Gesangslinie von „Penny lane“ eingeschlichen. Werten wir das mal als Hommage. Eine der ganz wenigen Schwächen von „A measure of wealth“ stellt das etwas anbiedernde und beliebige „Milk & honey“ dar. Den Ausklang bildet eine hübsche, kleine Akustikballade mit Klampfe und Piano, die auch auf einem Album von BADLY DRAWN BOY ihren Platz haben könnte („Congratulations“). Wenn THE LAW weiterhin so unbekümmert aufspielen und sich zukünftig jedweder Anbiederei entledigen, könnten sie durchaus mehr als nur eine kurzweilige Band für eine Saison werden. Wie man so etwas richtig macht, haben die Kollegen von THE RIFLES vorgemacht.