CARPTREE – Man made machine

1997 gegründet, versuchen die zwei Hauptakteure Niclas Flinck (Gesang) und Carl Westholm (Keyboards, u. a. CANDLEMASS und KRUX) „gute und manchmal auch eingängige Melodien mit dramatischen und progressiven Arrangements zu verbinden“ (Zitat). „Man made machine“ ist das nunmehr dritte Album, und ich muss gestehen, dass ich bisher noch nichts von CARPTREE gehört hatte! Doch das kann nachgeholt werden.
Stilistisch hat man sich dem Progressive Rock verschrieben. Allerdings nicht à la DREAM THEATER oder FATES WARNING, sondern es geht eher Richtung FISH/MARILLION. Das heißt, keine Stakkato-Gitarren und Double Bass-Drumming, sondern meist ruhiges, episches Liedgut mit allerlei Effekten, einfachen aber zugleich ausgeklügelten Gesangslinien und einer nicht zu aufdringlichen Produktion, die dem Ganzen den nötigen Raum zur Entfaltung gibt.
Songs wie das düster angehauchte „titans clash aggressvely to keep an even score” mit seinen Keyboard-Sounds und klassischem Piano wissen ebenso zu überzeugen wie das gutklassige „sunshine waters“, das mich stark an 70er Prog Rock der Ära PINK FLOYD oder YES erinnert. Vor allem der mit schönen Gesangslinien ausgestattete Chorus ist erwähnenswert. Die immer wieder auftauchenden Chöre passen gut ins Gesamtbild und wurden vom Trollhättaner Kammerchor eingesungen, welchen Sänger Niclas, der eine musikalische Ausbildung genoss, selbst dirigiert. Hier passt wirklich einmal der Ausdruck „innovativ“!
„Man made machine“ ist ein Album, welches sich erst nach ein paar Durchgängen voll entfaltet. Es werden immer neue Passagen entdeckt, die vorher scheinbar noch nicht da waren. Empfehlenswert für 70er Prog Rock-Fans, aber auch SPOCK’S BEARD- Anhänger könnten fündig werden.