Der Herbstblues hat ja auch was Schönes. Bei einem Tee und eingemummelt in eine Decke liest man ein Buch oder schaut eine Serie an. Oder man hört THE JOHN-PAULS, die passen nämlich super in den Herbst. Nach dem ersten Hören hatte ich sofort YO LA TENGO-Vibes, eine Band, die ich mit ihrer Musik auch im Herbst verorte. Ein weiterer Zusammenhang beider Bands ist die Mischung aus männlichen und weiblichen Vocals. Bei THE JOHN-PAULS übernehmen Mikila John-Paul und Philllip John-Paul den Gesang. Und ja, richtig gelesen, beide heißen John-Paul, was aber nicht auf verwandtschaftliche Verhältnisse hindeutet, sondern vielmehr heißen alle in der Band so. Ob das eine Huldigung an Bands ist, die das auch schon gemacht haben (z.B. RAMONES, WEEN, THE DONNAS) oder einfach nur ein alberner Gag, bleibt wohl erst mal unklar, denn man findet sehr wenig über die Band im Netz. Auch auf Spotify kommen sie gerade mal auf 130 monatliche HörerInnen. Und das völlig zu Unrecht, denn die EP ist klasse! Sei es der recht flotte Opener „Florescent brown“ oder die Single „Eep Eep“, die die Band selbst als Bubble-Gum Punk bezeichnet. Und damit das Ganze nicht zu eintönig wird, gibt es dazwischen immer wieder ruhigere, sehr reduzierte Stücke so wie „Hold me tight“, die mir fast noch besser gefallen als die Songs, wo es die Band scheppern lässt. Dass THE JOHN-PAULS wohl rechte Spaßvögel sind, konnte man ja schon bei den Namen der Bandmitglieder vermuten. Ihre EP „Eep Eep“ zu nennen, so wie auch drei ihrer Lieder (immer mit einem „Eep“ mehr), bestätigt das wohl endgültig. Den Humor nicht zu verlieren, ist aber wahrscheinlich ein gutes Zeichen, wenn man aus Austin, Texas kommt, wo ja bekannterweise Trump sehr viele WählerInnen hat.
Checkt die EP auf jeden Fall mal aus, wenn ihr gerne YO LA TENGO oder auch die nicht so krachigen Sachen von SONIC YOUTH mögt. Es lohnt sich!