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THE HOLY – Mono freedom

Na, dieses Album passt ja in diese Zeit wie… tja, wie es nur passen kann. Die Natur übernimmt langsam wieder die Kontrolle über die Erde und die Menschen versuchen, sich irgendwo da draußen eine neue Heimat zu suchen, auch wenn dieses Vorhaben wahrscheinlich nicht von Erfolg gekrönt sein wird. Aus Finnland kommt diese eher utopische denn dystopische Zukunftsvision, die sich musikalisch irgendwo zwischen sphärischem Electro-Wave und „Neo-Krautrock“, wie es die Presseinfo nennt, einordnet. Durchaus gefällige Melodien, die schnell in die Blutbahn der Hörer*in gelangen und sich in schöner Regelmäßigkeit dort herum- und ihr Unwesen treiben, bis sie den Kreislauf dann hinter sich gebracht haben. Spätestens nach dem zweiten Hören kann man sie auch gut mitsummen. Die Gitarren spielen sich in hohe Sphären, folgen somit wohl auch der Rakete, mit der die Menschheit sich auf den Weg macht. THE HOLY weben vielmehr an einem großen Klangteppich, als viele kleine Versatzstücke einzeln herzustellen, was nicht zuletzt dem Gedanken des Konzeptalbums geschuldet ist. So entsteht ein stimmiges, positives, lichtdurchflutetes Album, das sich sehr gut für längere Touren durch die Natur eignet, aber auch durchaus den ein oder anderen Gedanken anstößt. Auch wenn es teilweise, wie die Kondensstreifen, ein wenig flüchtig geraten ist und eher kurzfristig als langfristig Energie gibt. Aber für diesen Moment gibt es Kraft – und das ist gut so.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.