Auch auf die Gefahr hin, für die Verfälschung von Sprichwörtern von der Floskel-Polizei zur Rechenschaft gezogen zu werden: Die DEAD KOYS sind quasi der Emo-Karpfen in dem ansonsten relativ bunt gemischten Bakraufarfita-Teich. Denn mit ihrem englischsprachigen, an Bands wie LEATHERFACE, JAWBREAKER oder TITLE FIGHT angelehnten emotionalen Punkrock genießen sie auf dem sympathischen kleinen Punk-Label bislang eine ziemliche Ausnahmestellung. Egal ob eher krachig wie in „Juglans regia“, „Norderney“ und „When the dog dies“, oder eher gefühlvoll wie in „Bendery“ und „Racoons“ – DEAD KOYS verstehen es, den Hörer mitzureißen und liefern auf konstant hohem Niveau ab. Warum spielen die eigentlich nicht mal auf dem Booze Cruise-Festival?! Würde jedenfalls passen wie Faust auf Auge. Zusätzlich erwähnenswert ist übrigens noch die liebevolle Aufmachung der Platte, die in dickem, transparent-violetten Vinyl daherkommt und mit einem A1-Poster voller Fotos verschiedener Brücken versehen ist, die allesamt ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein scheinen und somit den Album-Titel „Resting places“ visuell untermauern.
DEAD KOYS – Resting places
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:19. April 2020
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.